Zukunftshof

Der Zukunftshof bietet Platz für Wiens Stadtlandwirtschaftspionier:innen, soziale Projekte, Film-Dreharbeiten, Ausstellungen und Veranstaltungen.

Der südlichste Teil von Favoriten am Wiener Stadtrand ist geprägt von Feldern, alten Höfen und vereinzelt auch Bürotürmen. Mittendrin entsteht seit 2019 das gemeinschaftlich organisierte Projekt Zukunftshof in einem ehemaligen Gutshof mit mehreren Gebäudeteilen und rund einem Hektar Fläche. 

In den nächsten 25 Jahren soll sich der Ort zu einem identitätsstiftenden Zentrum für das Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl mit Schwerpunkt auf einer zukunftsweisenden Stadt-Landwirtschaft entwickeln. Bereits jetzt gibt es ein vielfältiges Veranstaltungsangebot mit Kunst, Kultur und Märkten, Raum für Start-Ups, Vernetzungstreffen und Bildungsprogramm. 

Die Vision: Stadtlandwirtschaft und ein Zentrum für Rothneusiedl 

Die Vision des Projekts entstand 2018 bei einer Podiumsdiskussion. Anrainer:innen, Bürger:innenintiativen und  Bezirksvorstehung diskutierten um den Erhalt und die Weiterführung des ehemaligen Gutshofs, der um 1900 im damaligen Vorort Wiens gebaut wurde. Das war der Startschuss für den Verein ‘ZukunftsRaum Rothneusiedl’, dessen Ziel die Entwicklung eines interdisziplinären Stadtlandwirtschaftskonzepts für Rotneusiedl war.

Geeint von einer gemeinsamen Vision fanden sich engagierte Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen. Sie kommen aus der landwirtschaftlichen Produktion, Gastronomie, Kunst und Kultur, Handwerk, Sozialer Arbeit, Architektur und Raumplanung, Wissenschaft oder wohnen in der Umgebung. Gemeinsam wollten sie den ehemaligen ‘Haschahof’ mit seinen historischen Gebäuden und Strukturen erhalten und die „Essbare Stadt“ so begreifbar machen. 

Seitdem hat sich viel getan: Der Verein gewann 2019 den zweistufigen Ideenwettbewerb vom Wohnfonds Wien zur Nachnutzung des Gebäudeensembles. Um die Vision umzusetzen, muss der Hof saniert werden. 25 Jahre haben sie nun Zeit für Sanierung des Hofs und Umsetzung der Konzepte, die gemeinsam mit zahlreichen Nutzer:innen und Partner:innen entstehen bzw. entstanden sind. 

Zwischennutzung: Konzerte bis Permakultur

Während der Planung der Sanierung und der Umsetzung der Konzepte wird der Hof mit verschiedenen Veranstaltungsformaten bespielt und als Test-Raum für soziale und ökologische Start-Ups vielfältig genutzt. So hat das Pilz-Unternehmen ‘Hut und Stiel’ genauso wie das Future-farming-Projekt Aquaponik bluen am Zukunftshof Platz gefunden. Außerdem gibt es Jugendvereine, WUK Workspace sind vor Ort und eine Artist Residency, die von der Kunsthalle Exnergasse/Social Design organisiert wird. Auch Film-Drehs finden hier statt. 

Zudem gibt es ein breites Angebot an Kunst- und Kulturveranstaltungen, Hof-Führungen und Workshops. Die Freifläche mit Bühne wird von dem Kollektiv ‘Kosmos Kuriosum’ bespielt, auch Festivals wie die Hyperreality nutzten bereits die Räumlichkeiten. 

Ein regelmäßig stattfindender Markt und Vereine wie der ‘Naschgarten’ schaffen Bewusstsein für produktive Stadtlandwirtschaft. Dabei versteht sich der Zukunftshof als Ort der Vernetzung und des Diskurses. Die Räumlichkeiten bieten sich auch für Vernetzungstreffen und Seminare an. 

Wer den Zukunftshof macht 

Zusammengehalten wird das facettenreiche Projekt durch eine klare Organisationsstruktur. Der Verein ‘ZukunftsRaum Rothneusiedl’ kümmert sich um die nachbarschaftliche Vernetzung, Kunst und Kultur und organisiert Events, wie das ZukunftsErwachen, Sommerkinos und Hof-Cafés. Die ‚Zukunftshof Genossenschaft‘ hat Stadt-Landwirtschaft im Fokus und bringt Food-Produzent:innen mit Konsument:innen zusammen. Für alle wirtschaftlichen Belange, wie Erhalt, Planung und Sanierung sowie Zwischennutzung ist hingegen die Zukunftshof Betriebs GmbH verantwortlich.

www.zukunftshof.at